Mathias Harzhauser und Bernhard Landau benannten eine neu gefundene Schneckenart, die Pseudotorinia grasemanni, aus der Periode des Miozäns nach dem Geologen Bernhard Grasemann. Die Autoren folgten damit einer Tradition aus dem 19. Jahrhundert, wonach neue Fossilbenennungen auch die Szene der jeweils aktiven Kollegenschaft widerspiegelte.
Die Pseudotorinia grasemanni wurde in Sedimenten des Wiener Beckens gefunden und in dem Paper als eines der Opfer von Klimaveränderungen im Miozän, das vor etwa 23 Millionen Jahren begann und vor etwa 5 Millionen Jahren endete, beschrieben. Die Beschreibung wurde in der Zeitschrift Palaeodiversity veröffentlicht.
Im Miozän wurden in den Meeresbecken Europas mächtige Sedimentabfolgen abgelagert. Das Wiener Becken war von einem subtropischen Meer, der Paratethys, bedeckt, das sich bis weit nach Asien erstreckte.
Die Autoren Harzhauser und Landau benannten zuvor bereits 2022 eine weitere neu beschriebene Schneckenart nach einem Wissenschafter der Universität Wien: Die Perrona koeberli wurde zu Ehren von Christian Köberl, Professor am Department für Lithosphärenforschung der Universität Wien und Generaldirektor des Naturhistorischen Museums Wien von 2010 bis 2020 benannt.