Dekanin Petra Heinz begrüßte die zahlreich erschienenen KollegInnen aus den verschiedenen Instituten bei der fakultätsinternen Präsentation am 13. März 2019. Es sei erfreulich, dass die Fakultät – trotz des kürzlichen Wegganges der Umweltgeowissenschaften – derzeit im Wachstum begriffen sei. So seien in den Berufungsverfahren am Institut für Meteorologie und Geophysik bereits zwei Rufe erfolgt, die Auswahlverfahren für drei neue Professuren laufen. „Und dass der Rektor auch beabsichtigt, die Kollegen Franz Kerschbaum, Leopold Haimberger und Michael Wagreich zu Universitätsprofessuren gemäß § 99 Abs. 4 UG zu berufen, freut mich dabei ganz besonders“, so Heinz.
Software für Raumteleskope
Die Präsentationen der jeweiligen Forschungsschwerpunkte führten dabei von den Sternen bis in die Tiefen der Erde: Franz Kerschbaum vom Institut für Astrophysik verwies in seiner Präsentation „Closer to the stars“ unter anderem darauf, wie wichtig es sei, eine fruchtbare Nische zu finden und diese konsequent zu besetzen. Im Fall des Instituts für Astrophysik sei dies durch die Entwicklung von intelligenter On-Board-Software für die Steuerung von Instrumenten in Weltraumteleskopen gelungen. „Derzeit sind wir nun bereits in der Phase der Ernte – und für die Zeit von 2020 bis 2028 in insgesamt vier Weltraummissionen insbesondere zur Erforschung von Exoplaneten eingebunden“, so Kerschbaum. Danach seien ganze „Sternwarten im All“ für den Röntgen- und Infrarotbereich bereits in Planung.
Klimawandel exakter erfassen
Leopold Haimberger vom Institut für Meteorologie und Geophysik berichtete in seinem Vortrag „Monitoring climate in the instrumental era“ über aktuelle Forschungen, um den Klimawandel genauer zu erfassen und zu berechnen. Neben der Korrektur von systematischen Messfehlern in Klimabeobachtungsdaten lag ein Schwerpunkt auch auf der exakten Erfassung der Oberflächenflüsse in der Arktis – einerseits über Bojen, die in 50 Metern Tiefe angebracht werden, aber auch über die genauere Erfassung des Eis-Anteils im arktischen Ozean.
Von der Erdgeschichte lernen
Michael Wagreich vom Department für Geodynamik und Sedimentologie ging ebenfalls auf den Klimawandel ein. Dabei blickt er von der Vergangenheit aus auf die Zukunft: „Um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen, müssen wir aus den CO2-reichen Treibhausgas-Welten der Erdgeschichte lernen“, so der Geologe. In seinen Forschungen konzentriert er sich insbesondere auf die Kreidezeit, die Entwicklung des Meeresspiegels und die Speicherfähigkeiten durch Grundwasser, Seen und Flüsse in Warmzeiten. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Anthropozän dar – und insbesondere auch Frage, ob dieses „Menschzeitalter“ das derzeitige Holozän ablösen sollte. (hw)