Who has the right to be remembered?

Autor(en)
Christiane Hintermann
Abstrakt

Migrationsgeschichte ist in den identitätsstiftenden nationalen Narrativen europäischer Staaten bis heute häufig randständig. Auch die Erinnerungen von Migrant_innen sind kein selbstverständlicher Bestandteil der europäischen Nachkriegsgeschichte. Welche Bedeutung Migrationsgesellschaften ihren Migrationsgeschichten einräumen zeigt sich unter anderem in der erinnerungskulturellen Ausgestaltung des öffentlichen Raumes. Im Beitrag wird die Frage nach einem Recht auf sichtbare Erinnerungsorte für marginalisierte Bevölkerungsgruppen aufgeworfen und an Hand von zwei real und symbolisch bedeutsamen Orten der jüngeren österreichischen Migrationsgeschichte diskutiert: Der ehemalige Wiener Südbahnhof war von den 1960er Jahren bis zu seinem Abriss 2010 ein zentraler Ankunfts- und Abfahrtsort von Migrant_innen. Der Marcus-Omofuma-Stein ist ein gesellschaftlich umstrittenes Mahnmal zur Erinnerung an einen bei der Abschiebung getöteten Asylwerber. Methodisch basiert der Beitrag vor allem auf episodisch-narrativen Interviews mit Migrant_innen und der Analyse unterschiedlicher Textquellen, darunter Medienberichte und Protokolle von Wiener Gemeinderatssitzungen.

Organisation(en)
Institut für Geographie und Regionalforschung, Institut für Lehrer*innenbildung
Journal
Geographische Zeitschrift
Band
107
Seiten
13-36
Anzahl der Seiten
24
ISSN
0016-7479
DOI
https://doi.org/10.25162/gz-2019-0002
Publikationsdatum
01-2019
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
504021 Migrationsforschung, 507005 Kulturgeographie, 507020 Stadtforschung, 507010 Politische Geographie
Schlagwörter
ASJC Scopus Sachgebiete
Geography, Planning and Development, Earth-Surface Processes
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/0f3a8cd8-0506-4b61-b33f-b6482bf6698a