Systems theory in Geomorphology. A challenge

Autor(en)
Kirsten von Elverfeldt, Thomas Glade
Abstrakt

Wissenschaftliche Beobachtungen und Erklärungen basieren stets auf einer Theorie, ebenso wie Art und Güte der Ergebnisse von der zugrunde liegenden Theorie abhängig sind. Innerhalb der Geomorphologie bildet zumeist die allgemeine Systemtheorie diesen theoretischen Hintergrund. Aufgrund der empirischen Ausrichtung der Disziplin und der generellen Akzeptanz der Systemtheorie werden jedoch die Prämissen und Grenzen der Theorie kaum oder gar nicht mehr hinterfragt. Fragen wie ,Was ist ein System?' oder,, Was sind die Grundannahmen der Systemtheorie und decken sich diese noch mit unserem heutigen Wissensstand?' werden kaum gestellt. Wir nähern uns der Beantwortung dieser Fragen über eine Analyse von Inkohärenzen in der geomorphologischen Systemtheorie. Geomorphologische Systeme werden im Allgemeinen als offen angesehen, d.h. sie sind durch Input-Output-Beziehungen mit ihrer Umwelt gekennzeichnet, die darüber das System direkt beeinflussen kann. Zugleich bedingt die Offenheit von geomorphologischen Systemen Probleme bei der Systemabgrenzung und wirft Fragen nach der (Un-)Möglichkeit von Gleichgewichten auf. Mit Autopoiesis, Selbstreferenz und operativer Geschlossenheit stellen wir drei Konzepte zur Diskussion, um die theoretische Basis der Disziplin weiterzuentwickeln.

Organisation(en)
Institut für Geographie und Regionalforschung
Journal
Zeitschrift für Geomorphologie, Supplementbaende
Band
55
Seiten
87-108
Anzahl der Seiten
22
ISSN
1864-1687
Publikationsdatum
2011
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
105404 Geomorphologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/e549a2bf-f798-45e3-8682-f19bf5a2ccc3