Sie waren ja schon oft über CEEPUS Mobility in Zentraleuropa unterwegs – wie kamen Sie ursprünglich darauf?
Urs Kloetzli: Der ursprüngliche Anstoß kam von Prof. Fritz Koller (ehem. Institut für Petrologie) im Jahre 1999. Wir haben damals intensiv mit den Petrologen in Budapest zusammengearbeitet und konnten über CEEPUS unsere Reisen und Aufenthalte in Budapest finanzieren.
Kontakte vertieften, Methoden austauschen oder einfach über den Tellerrand schauen: Was macht aus Ihrer Sicht einen gelungenen Auslandaufenthalt aus?
Urs Kloetzli: Alle genannten Aspekte sind wichtig. Persönliche Kontakte sind aber sicher das Wichtigeste. Für mich haben sich dadurch viele neue Forschungsfelder aufgetan, z.B. in den variszischen Graniten Ungarns, in den Karpaten und in den Sudeten, oder die Arbeiten im Alkalikomplex von Ditrâu in Rumänien. Wichtig dabei war immer, das ich von den lokalen Geolog*innen viel an geologischer Methodik lernen konnte.
Vieles was bei uns als selbstverständlich gilt, ist es anderswo nicht - und umgekehrt
Das gleiche gilt übrigens auch für die Lehre. Ich musste erfahren, dass vieles, was bei uns in der Lehre als selbstverständlich gilt, an den CEEPUS Mitgliedsuniversitäten nicht unbedingt so sein muss; und umgekehrt, übrigens.
An welchen Aufenthalt oder an welches Schlüsselerlebnis erinnern Sie sich besonders?
Urs Kloetzli: Das war ein Aufenthalt in Moragy im Süden Ungarns. Wir trafen damals in einem Hinterhof auf dem Weg zu den Aufschlüssen auf ein enorm großes Mutterschwein. So ein Tier hatten wie alle zusammen sonst noch nirgendwo gesehen. Sicher kein geologisches Schlüsselerlebnis, aber sehr erinnerungswürdig. Ansonsten sehe ich alle meine Forschungs- und Lehraufenthalte als sehr positive berufliche und persönliche Erfahrung.
Sehr positive berufliche und persönliche Erfahrung
Gab es auch weniger erfreuliche Erfahrungen?
Urs Kloetzli: Nein, außer vielleicht einige bürokratische Hürdenläufe. Aber die gibt es bekanntlich in Österreich genauso.
Was würden Sie anderen Lehrenden und Forschenden raten?
Urs Kloetzli: Sich ins "Abenteuer" zu stürzen. Und natürlich stehe ich jederzeit für Hilfe im weiteren Sinne zur Verfügung.
Zur Person: CEEPUS-Koordinator Urs Kloetzli
- Urs Kloetzli ist Assoz.-Prof. am Department für Lithosphärenforschung und CEEPUS-Koordinator an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie (incoming und outgoing)
- Forschungsschwerpunkt: Petrochronologie metamorpher und magmatischer Gesteine in den Alpen, Karpaten, Böhmische Masse, Thailand, Iran.
- Lehre: Geochronologie, Petrochronologie, regionale Geologie, geologische Grundlagen, Feldgeologie
- CEEPUS Aufenthalte: Budapest, Bratislava, Iaşi, Katowice, Krakau, Warschau, Zagreb
- CEEPUS-Mobilitätskoordinator: incoming und outgoing
- Homepage Urs Kloetzli